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Datum:
31. Mai 2024

Meldung 041


Erster Stolperstein in Erfurt verlegt


Seit 1996 verlegt der deutsche Künstler Gunter Demnig sogenannte Stolpersteine zur Erinnerung an Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus. Seit Freitag gibt es auch einen in Erfurt.

Erfurt hat seit Freitag eine neue Form des Gedenkens an Opfer in der Zeit des Nationalsozialismus: einen sogenannten Stolperstein. Im Rahmen des 103. Deutschen Katholikentags wurde der Gedenkstein, den der Künstler Gunter Demnig geschaffen hat, auch von diesem in der Trommsdorffstraße 5 verlegt. Er erinnert an Karl Klaar, geboren am 10. Juli 1890. Der jüdische Kaufmann betrieb unter dieser Adresse die „Erfurter Tapisserie Manufaktur Klaar und Schloss“. Klaar wurde 1930 in mehrere Heilanstalten eingewiesen und am 28. November 1940 innerhalb der Aktion T4 in Bernburg ermordet. Antragsteller für den ersten Stolperstein in der thüringischen Landeshauptstadt war der Katholikentag.

Am 27. September 2023 hatte der Erfurter Stadtrat beschlossen, künftig auch die inzwischen weithin bekannten Stolpersteine zuzulassen. Nach der Aufstellung von neun Denknadeln im Stadtgebiet war damit eine weitere Möglichkeit geschaffen worden, an Bewohnerinnen und Bewohner Erfurts zu erinnern, die als Opfer der verbrecherischen NS-Diktatur vertrieben, verhaftet und getötet wurden.

Bei der Verlegung waren Oberbürgermeister Andreas Bausewein (SPD), Bischof Ulrich Neymeyr, die Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Claudia Nothelle, der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke), der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, und ein Vertreter der Nachfahren von Klaar, Xavier Samper Vendrell, anwesend.


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