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Datum:
31. Mai 2024

Meldung 035


Bischof Kohlgraf lehnt europäische Atomwaffen ab


Schafft man Frieden mit mehr Waffen? Dieses Thema diskutierten unter anderem Bischof Peter Kohlgraf und der Friedensforscher Heinz-Günter Stobbe. Einig waren sich alle, dass die Ukraine unterstützt werden müsse.

Der Präsident der katholischen Friedensbewegung pax christi in Deutschland, Bischof Peter Kohlgraf, warnt vor einem Atomwaffenprogramm der EU. "Verteidigung darf keinen größeren Schaden anrichten als die Gefahr, die uns betrifft", sagte der Mainzer Bischof am Freitag auf einem Podium beim 103. Katholikentag. Er lege dabei viel Wert auf die christliche Ethik. Kohlgraf verwies darauf, dass Abschreckung "keine reine Erfolgsgeschichte sei".

Der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Andreas Hoppe, warb hingegen für eine Aufrüstung, "nicht um Krieg zu führen, sondern um ihn führen zu können, wenn er nötig wäre". Sollte die Abschreckung jedoch scheitern, müsse man "auch kämpfen können". Er begrüße den Begriff "Kriegstüchtigkeit" gerade, weil er provoziere. Er erwarte von jedem Deutschen, sich einmal im Leben die Frage zu stellen, wo der eigene Platz wäre, wenn eine Bedrohung konkreter würde.

Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP) im Europaparlament, Manfred Weber (CSU), hob die Vorteile eines europäischen Verteidigungsprogramms hervor. Wo diese Zusammenarbeit einen Mehrwert biete, sollte auf politischer Ebene darüber nachgedacht werden. Er nannte neben dem Atomwaffenprogramm die vom polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk vorgeschlagene Raketenabwehr.

Der Friedensforscher Heinz-Günter Stobbe begrüßte, dass die Ukraine mit Waffen unterstützt werde. Denn wenn die Ukraine den Krieg verlöre, "verlieren wir viel mehr als nur den Frieden in der Ukraine". Dennoch warnte er vor einer Aufrüstung: "Gerechtigkeit in einem wirklich umfassenden Sinn schafft man nicht mit Waffen."


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