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Datum:
31. Mai 2024

Meldung 032


Habeck: Wir müssen an das Gute glauben


Mit deutlichen Appellen an die Kirche ging die Podiumsdiskussion mit Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zu Ende. Dieser zeigte sich gut gelaunt und selbstironisch.

Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die herausragende gesellschaftliche Aufgabe der Kirchen hervorgehoben. „Sie müssen den Horizont aufhalten. Sie stiften Hoffnung“, sagte der Vizekanzler am Freitag bei einer Podiumsdiskussion auf dem Erfurter Katholikentag.

Habeck kritisierte das Vorgehen, oft erst etwas zu verändern, nachdem etwas Schlimmes passiert sei. „So kann es nicht sein. Wir müssen an das Gute glauben“, sagte der Grünenpolitiker. Um die ganze Gesellschaft in der Frage des Klimaschutzes mitzunehmen, müsse die Politik „eine Einladung aussprechen, statt einer Drohung“. Dabei seien „stabile Mehrheiten“ in der Gesellschaft wichtig. Alle Menschen zu erreichen, sei unrealistisch. „Auch die Kirchen scheitern daran, alle mitzunehmen. Sonst gäbe es nur eine.“

Die Psychologin Katharina von Bronswijk nahm auch die Kirchen in die Pflicht. „Uns wird nicht beigebracht, uns als Teil eines Kollektivs zu denken in unserer individualistischen Gesellschaft", so die Psychologin. Hier könnten die Kirchen einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten.

Der Ökonom Johannes Wallacher warnte davor, „falschen Alternativen nachzulaufen“. Es brauche ein Umdenken im Verkehrsbereich. Die Mobilitätswende sei nicht allein durch neue Antriebe erreichbar. Ein Auto in Europa stehe im Durchschnitt 92 Prozent der Zeit, hier brauche es neue Modelle der gemeinsamen Nutzung. Habeck nannte hier „Socialleasing“ als eine Möglichkeit.

Es brauche einen sozialen Ausgleich, forderte die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie, Hildegard Müller. Sie warnte davor, darüber zu reden, in Deutschland könnten Menschen auf etwas Wohlstand verzichten. „Das ist auch ignorant“, sagte Müller. Bronswijk forderte an dieser Stelle das im Koalitionsvertrag vereinbarte Klimageld, „weil wir die Umverteilung sonst nicht schaffen und die Menschen in die Extreme treiben“.

Dass er das erste Mal auf einem Katholikentag sei, bezeichnete Habeck als „Versäumnis der Vergangenheit“. Über seinen Terminkalender habe er keinen Überblick: „Ich habe die Kontrolle über mein Leben an der Stelle komplett verloren.“


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